Roger Widmer
Nach seinem Gesangstudium an der Musikhochschule Zürich sang er als Solist in der ganzen Schweiz die grossen Messen, Kantaten und Oratorien des Konzertrepertoires von Barock bis zu Uraufführungen. Ab der Spielzeit 2001 stand er während fünf Jahren auf der Bühne der Staatsoper Stuttgart und des Opernhaus Zürich, wo er mit Dirigenten wie Lothar Zagrosek, Nicolai Luisotti, Beat Furrer und Alessandro de Marchi zusammenarbeitete. Prägend für das Verständnis und die Aufführungspraxis der Barockmusik war vor allem die Begegnung und Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt am Opernhaus Zürich. Parallel dazu unterrichtet Roger Widmer Gesang und leitete verschiedene Chöre. Als Gast sang er gelegentlich Konzerte in professionellen Gesangensembles, wie dem Vokalensemble Zürich, dem Ensemble Corund Luzern und dem Ensemble Turicum. Von 2012 bis 2018 war Roger Widmer als Verbands-Dirigent im Chorverband Zürcher Oberland engagiert. Von 2009 bis 2016 folgte ein Ausflug in die populäre Musik, als Teil der Crossover Tenorformation «I Quattro» mit verschiedenen Konzerttouren durch die Schweiz und mit mehreren CD-Produktionen und Fernsehauftritten.
Heute ist Roger Widmer in verschiedenen pädagogischen und künstlerischen Bereichen tätig: Als Solist singt er gelegentlich Konzerte und kleinere Opernproduktionen, an der Musikschule Zürcher Oberland unterrichtet er Sologesang für Jugendliche und Erwachsene und er dirigiert drei Chöre: den Männerchor Zürich, den katholischen Kirchenchor Bülach und den Frauenchor Bubikon, der sich unter seiner Führung zu einem beachtlichen Gesangensemble entwickelt hat und dies immer wieder an Chorwettbewerben unter Beweis stellt. Ausserdem leitet er zwei Chorwochen: seit 2015 die Chor- und Stimmbildungswoche in der Surselva und seit 2012 die Chorwoche Zürcher Oberland in Wetzikon, in denen er jeweils mit grossen Chören mit bis zu 110 Sängerinnen und Sängern arbeitet.
In seinen Chorwochen, aber auch mit seinen Chören, führt er nebst A-cappella-Chormusik regelmässig Messen, Oratorien und Psalmen mit Orchesterbegleitung und Solisten auf, wie beispielsweise Mendelssohns «Elias», Puccinis «Messa di Gloria», Haydns «Die Jahreszeiten», Purcells «King Arthur», Orffs «Carmina Burana», die Requiem-Vertonungen von Cherubini, Brahms, Mozart, Liszt, Donizetti und Fauré und Orchestermessen von Mozart, Schubert, Palmeri, Ryba, Dvorak, Vivaldi, Haydn, Charpentier, Kempter und Diabelli. Dabei sammelte er viel Erfahrung sowohl mit der Leitung von Berufsorchestern (Tonhalle Orchester Zürich, Zürcher Symphoniker, Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Orchester Le Phénix, Collegium Cantorum), wie auch mit Ad-hoc-Orchestern, bestehend aus professionellen Musikerinnen und Musikern. Die Aufführungspraxis mit historischen Instrumenten in Barockorchestern (415’/430’) ist ihm ebenso vertraut, wie die Arbeit mit grosser romantischer Orchesterbesetzung.
Des Weiteren realisiert und inszeniert Roger Widmer von Zeit zu Zeit mit Musikern, Schauspielern, Tänzern und Sängern, Videokünstlern, spartenübergreifende Bühnenprojekte, in denen auch Chöre szenisch oder halbszenisch agieren.
